Das können doch nicht die Wechseljahre sein!?
Ich doch nicht, das kann nicht sein! Ich habe meine Periode noch regelmässig! Oder etwa doch? Wenn du dich das fragst, dann sind sie es sehr wahrscheinlich
Viele Frauen gehen völlig unvorbereitet in die Wechseljahre. Es fehlt an Wissen. In der Gesellschaft und auch medizinisch. Wechseljahre sind eine Tabuzone, die nun glücklicherweise mehr und mehr aufgebrochen wird.
Wechseljahre sind immer noch in der sogenannten ‘Schmuddelecke’
Es ist Zeit, darüber zu reden. Frauen haben ein Recht darauf, ihre zweite Lebenshälfte gesund und glücklich zu verbringen. Dazu ist es wichtig zu wissen, dass Wechseljahre etwas ganz Natürliches und keine Krankheit sind. Dass Symptome behandelt werden können. Auf eine ganzheitliche Art und Weise.
Ich bin Coach für Frauen in den Wechseljahren. Mit Fokus auf dem Wechsel, dem Wandel, der Veränderung in diesen weisen Jahren. Der Körper zeigt meiner Meinung nach nicht nur Symptome wegen der Hormonumstellung. Er weist auf Ursachen hin, die in der Seele liegen. Denn der Körper ist das Sprachrohr der Seele. Dieser Aspekt fehlt mir, wenn ich Wechseljahre google. Denn dort geht es vor allem um das Bekämpfen der Symptome mit allerlei Mitteln. Um reparieren, optimieren.
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Es gibt viele Mittel und Wege, um Symptome zu lindern. Und das ist gut so. Keine Frau muss leiden. Darüber in einem späteren Blog mehr.
Es geht immer um Körper, Geist und Seele
Natürlich gehören da die hormonellen Veränderungen und mögliche Nebenwirkungen dazu. Deshalb möchte ich in diesem Blog einen kurzen und groben Überblick über die wichtigsten hormonellen Veränderungen und möglichen Symptomen geben.
Ich bin weder Ärztin noch Heilpraktikerin. Deshalb sind meine Quellen für diesen Blog folgende Bücher
- Weisheit der Wechseljahre von Dr. med. Christiane Northrup
- Woman on Fire von Dr. med. Sheila de Liz
Wenn du ein breites und fundierteres Wissen über die Wechseljahre haben willst, kann ich dir beide Bücher wärmstens empfehlen. Denn diese zwei tollen Ärztinnen machen Mut für einen ganzheitlichen Blick auf Frauen in den Wechseljahren.
Wann beginnen denn diese Wechseljahre?
Die Wechseljahre (Perimenopause) beginnen nicht mit der letzten Periode (der Menopause), wie viele Frauen glauben. Die Phase des Übergangs kann gut und gerne 10 oder mehr Jahre dauern. Auch wenn du noch pünktlich wie eine Uhr deine Periode bekommst.
Ab ca. Ende 30 verändert sich der Zyklus ein wenig. Der Eisprung kann hin und wieder unvollständig sein. Diese Phase nennt man Prämenopause. Auch viel Stress, psychisch oder physisch können die Qualität der Eizellen beeinträchtigen und den Progesteronspiegel senken.
So können sich ab und zu unregelmässige Zyklen einschleichen. Selbst wenn Zyklen regelmässig sind, kann es sein, dass da und dort der eine oder andere suboptimale Eisprung dabei ist. Dieser kann zu einem mangelhaften Progesteronlevel führen. Es wird schlechter hergestellt oder fehlt manchmal ganz. Das kann von Zyklus zu Zyklus variieren.
Mögliche Begleiterscheinungen der Prämenopause
- Schmierblutungen
- Zyklusstörungen
- geschwollene, schmerzende Gelenke und/oder Kopfschmerzen
- ein vermehrtes Spannen der Brüste
- Gewichtszunahme
- Schlafprobleme
- Es wird schwieriger ein Baby zu bekommen.
Bei manchen Frauen reagiert das Gehirn sensibler auf Progesteronschwankungen. Gegen Zyklusende sind sie gereizter, haben Stimmungsschwankungen, schlafen schlechter. Das prämenstruelle Syndrom (PMS) kann hier zum ersten mal auftreten oder bestehende Symptome können sich verschlechtern.
Das kann für eine Frau und ihre Umgebung belastend sein. 30 bis 40% der Frauen um die Mitte/Ende 30 leiden unter PMS (prämenstruelles Syndrom).
Die Prämenopause geht nahtlos in die Perimenopause über
Dies ist das eigentlich 'richtige' Wort für die Wechseljahre. Ich nenne sie jedoch gerne Wechseljahre. Denn der Name sagt schon, worum es in diesen Jahren geht. Nämlich um den Wechsel, die Veränderung, den Wandel von Körper UND Geist und Seele. Doch dazu später mehr.
Was passiert hormonell
Der Progesteronspiegel nimmt in den Wechseljahren wie gesagt als erstes ab. Für die Mehrheit der Frauen ist dies das grösste Problem. Anders als angenommen bleibt der Östrogenspiegel länger relativ stabil oder erhöht sich sogar. Er reduziert sich erst im letzten Jahr vor der Periode. Der Testosteronspiegel sinkt in den Wechseljahren in der Regel nicht stark. Nach der Menopause sondern die Eierstöcke (Ovarien) vieler Frauen mehr Testosteron ab als in der Prämenopause.
In den Wechseljahren fängt der Körper an Östron, ein anderes Östrogen herzustellen. Dieses wird in den Eierstöcken und im Fettgewebe produziert.
Mögliche Begleiterscheinungen der Wechseljahre
In den Wechseljahren kann deine Periode noch völlig normal und regelmässig sein. Und doch können dich, wenn du etwas über 40 bist, die einen oder anderen ‘komischen’ Beschwerden heimsuchen.
Die Liste ist lang. Keine Angst, jede Wechseljahrgeschichte ist eine andere. Du kannst nur wenige Symptome haben. Es geht hier nur um Information. Symptome der Prä- und Perimenopause können in die Postmenopause (Menopause) übergehen.
- Herzrythmusstörungen
- Hitzewallungen / Nachtschweiss
- Leichte, schwere oder unregelmässige Blutungen (auch normale Perioden)
- Periode kommt normal, früher oder später als sonst oder hört nicht mehr auf
- Myome
- Leichte, schwere oder unregelmässige Blutungen
- Konzentrationsstörungen
- Störung der Schilddrüsenfunktion
- Schwindel
- Stimmungsschwankungen / Depressionen / Ängste / Wutanfälle
- Falten / Hautprobleme / Allergien
- Haarverlust
- Gewichtszunahme vor allem am Bauch
- Schlafstörungen
- Kopf- und / oder Gelenkschmerzen
- Blasenentzündungen
- PMS
- Eisenverlust durch starke Blutungen
‘verrückte Zyklen’ hängen mit mangelndem Progesteron zusammen aufgrund von ausbleibender oder schlechter Ovulation (Eisprung).
Veränderung der Sexualität in mittleren Jahren (nach Dr. med. Ch. Northrup)
«Die folgenden Veränderungen in der Sexualität sind mit den Wechseljahren in Zusammenhang gebracht worden. Wenn Sie diese Liste lesen, wird Ihnen rasch klar werden, dass der Wechsel selbst – und nicht die Art des Wechsels – das einzige Bindeglied ist.
- Erhöhtes sexuelles Begehren
- Veränderung der sexuellen Orientierung
- Vermindertes sexuelles Begehren
- Scheidentrockenheit und Verlust der vaginalen Elastizität
- Schmerzen oder Brennen beim Geschlechtsverkehr
- Verminderte Klitorisempfindlichkeit
- Erhöhte Klitorisempfindlichkeit
- Verminderte sexuelle Reaktion
- Erhöhte sexuelle Reaktion
- Weniger Orgasmen, geringere Orgasmusintensität
- Mehr Orgasmen, sexuelles Erwachen»
Ähm, also…..
Wann beginnt die Menopause?
So unregelmässig, wie die Periode in der Teenagerzeit eingesetzt hat, so hört sie auch wieder auf. Sie wird mal schwächer, dann wieder stärker. Manchmal fällt sie ganz aus oder kommt früher. Nur bei 10% aller Frauen hört die Periode ohne vorherige Unregelmässigkeiten auf.
Die Menopause beginnt, wenn bei einer Frau die Periode seit mehr als 12 Monaten bzw. einem Jahr ausgeblieben ist. Diese Zeitspanne markiert in der Regel das Ende der Wechseljahre. So etwas zwischen 50 und 54 Jahren.
Ein Anhaltspunkt für den Zeitpunkt deiner Menopause kann die letzte Periode deiner Mutter sein. Wie sie ihre Wechseljahre erlebt hat, ist aber kein Anhaltspunkt für deine.
Mögliche Begleiterscheinungen
- Hitzewallungen
- Vaginale Beschwerden
- Schlafstörungen
- Depresssionen
- Inkontinenz
Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess
Wechseljahre sind keine Krankheit, die behandelt werden muss. Die Geschlechtshormone spielen weiterhin eine wichtige Rolle. Für unsere Gesundheit und Vitalität. Auch wenn wir keine Babies mehr kriegen können.
Doch damit der Körper einer Frau weiterhin genügend Hormone produzieren kann, um gesund zu bleiben, sollte sie optimal gesund sein. Und zwar in Körper, Geist und Seele. Denn die spielen zusammen.
Die Wechseljahre ziehen Bilanz über die Jahre davor. Sie reflektieren, wie gesund du in dieser Zeit gelebt hast. Wie gut du dich um dich und deine Bedürfnisse gekümmert hast. Wie du auf das Leben schaust und ob deine Verletzungen verheilt sind.
Grossartig, dass die Wechseljahre in der Mitte unseres Lebens stattfinden!
Denn aus der Bilanz dieser ersten Lebenshälfte können wir alles dafür zu tun, um unsere physische und psychische Gesundheit zu erhalten. Oder zu heilen, um diese wieder herzustellen.
«Ein gesunder Körper ist dazu ausgerüstet, all die Hormone zu produzieren, die eine Frau in ihrem Leben braucht. Ob diese natürliche Fähigkeit gefördert oder unterdrückt wird, hängt vom Lebensstil und vom – physischen, emotionalen, spirituellen und situationsbedingten – Gesundheitszustand einer Frau ab.» (© Northrup und Schulz)
Frauen in anderen Kulturen leiden kaum oder weniger unter Symptomen in den Wechseljahren.
Hormonzugaben sind in anderen Kulturen viel seltener. Die Frage stellt sich, warum das so ist. Eine Antwort dafür könnte unser hektischer Lebensstil geben.
Wenn du unter starken Symptomen in den Wechseljahren leidest und zusätzliche Hormone oder Antidepressiva nehmen willst, ist dies kein persönliches Versagen.
Doch bevor du die Entscheidung triffst diese zu nehmen solltest du deinen Hormonspiegel, deine Schilddrüse und deine Nährwerte überprüfen. Und dann solltest du deinem Körper vertrauen und auf ihn hören. Wechseljahre sind weise. Dein Körper will das Beste für dich. Jeden Tag. Was will er dir mit den Symptomen vielleicht sagen? Ist es ein Hilferuf? Was für eine Botschaft könnte für dich darin enthalten sein? Deine Seele spricht über deinen Körper mit dir. Was will deine Wut, deine Trauer, deine Leere, deine Angst dir sagen?
Wechseljahre sind eine Chance für Veränderung und Neuanfang, für Heilung
Frage dich: Was kann ich verändern, wenn ich z.B.
- Seit Jahren unter Stress leide und mir keine Zeit für mich nehme?
- Unglücklich in meiner Beziehung oder als Single bin
- Wütend und gereizt bin (es gibt keine wütenden Hormone)
- Im Unfrieden mit mir und einigen Menschen bin
- Den Zugang zu meiner Seele verloren habe
- Der Harmonie zuliebe schweige und meine Grenzen nicht verteidige
- Nicht mein Potential lebe und mich klein mache
- Mein Frausein ablehne und Sexualität in der Form wie ich sie habe, unbefriedigend finde
- Nicht nein sagen kann und die Aufgabenverteilung ungerecht finde
- In meinem Job gelangweilt oder unglücklich bin
- Unverheilte Verletzungen habe
- Eine negative Einstellung gegenüber mir, anderen und dem Leben habe
- Meinen Körper schlecht behandle, mich zu wenig bewege, schlecht ernähre, Suchtmittel missbrauche um meine Leere zu füllen
- Abhängig und finanziell unfrei bin
Du bist in den WECHSELjahren auf einer spannenden Abenteuerreise, zu dir! Ich wünsche dir den Mut, dich auf diese Entdeckungsreise zu begeben. Ich bin gerne dein Reiseführer. Mit mir kommst du viel einfacher, schneller und sicherer an dein Ziel. Weil ich die Reise selber schon mit vielen Umwegen gemacht habe, die du nicht mehr zu gehen brauchst. Weil ich viel über diese Reise weiss. Auch aus unzähligen Ausbildungen, Seminaren, Bücher, Workshops. Du kannst mir vertrauen. Auch in unwegsamem Gelände. Ich freue mich auf dich!
Herzliche Grüsse und bis demnächst
Deine Verena