Wann wird es dir zu bunt? 5 Tipps wie du deine Grenzen zeigst und Neinsagen lernst!
Kennst du das? Du ärgerst dich über deine schon grossen Kinder, über deinen Partner. Schon wieder haben sie ihren Teil zum gemeinsamen Haushalt nicht beigetragen. Dabei hast ihnen schon zum xten Mal erklärt, wie sehr dich das stört. Im Geschäft übernimmst du wieder die Arbeit einer Kollegin, die im Gegensatz zu dir so gut nein sagen kann. Und dann ist da noch das Familientreffen, das wie immer bei dir stattfindet, weil du so gut kochen kannst, dein Haus so viel Platz hat und du auch hier wieder nicht nein sagen konntest.
Du murrst zwar, aber du schluckst deine Enttäuschung, deine Wut und deinen Ärger – auch über dich selber – runter, weil du wieder mal nicht NEIN-sagen und deine Grenzen aufzeigen konntest.
Warum können wir nicht zeigen, dass wir wütend oder verletzt sind?
Ich weiss gut, wovon ich rede. Ich war immer sehr auf Harmonie bedacht, konnte Streit oder Missstimmung ganz schlecht aushalten, hatte geradezu Angst davor. Für fast jede Verletzung hatte ich eine Entschuldigung, eine Erklärung. Ich habe meine ‚negativen‘ Gefühle in Frage gestellt, konnte sie nicht annehmen. Wut konnte ich lange gar nicht mehr fühlen. NEIN sagen konnte ich nur mit ganz viel schlechtem Gewissen.
Vielen Frauen, gerade aus unserer Generation, wurde abtrainiert, zu zeigen, was man wirklich fühlt. Die meisten von uns haben dann Zuwendung und Aufmerksamkeit bekommen, wenn wir das brave und liebe Mädchen waren. Ein Mädchen mit viel Sanftmut und Verständnis, das die Bedürfnisse der anderen spürt und sie erfüllt. Eigene Bedürfnisse anzumelden, eine eigene Meinung zu haben wurde nicht belohnt sondern als Egoismus abgetan. Wut und Ärger zu zeigen war ganz verpönt und wurde gar mit Liebesentzug bestraft. Bei vielen von uns waren Scham- und Schuldgefühle alltäglich.
Ich muss ganz viel tun, um geliebt zu werden
Viele Frauen tun ganz viel im Aussen, um geliebt zu werden. Die Angst vor Liebesentzug, gar vor dem Verlassen werden ist gross. Sie warten auf ein Schulterklopfen, das ihren Selbstwert stärkt. Meistens warten sie vergeblich. Denn vielfach ist die Achtung gegenüber einem Menschen, der so viel tut und wenig Grenzen setzt, nicht sehr so gross. Die Mitmenschen gewöhnen sich daran und werden bequem. Die Grenzen werden immer von neuem ausgetestet und weiter gesteckt.
Geben ist etwas Schönes
Ich verwöhne gerne. Es muss auch nicht alles eins zu eins zurückkommen, was ich gebe. Aber der Energieaustausch sollte über alles gesehen schon stimmen. Dann macht geben Freude und kommt aus dem Herzen. Bei einem Ungleichgewicht fühlt sich auch der Empfänger nicht mehr wohl.
Wie du aus der Opferrolle austreten kannst, deine Grenzen zeigst und Neinsagen lernst
Habe den Mut, anzusprechen, was dich wütend macht, ärgert oder verletzt. Das braucht Mut und geht nicht von heute auf Morgen. Aber mit jedem Mal, bei dem du zu dir, deinen Emotionen und Grenzen stehen kannst, geht es leichter. Und du bist stolz auf dich. Du darfst ein Miteinander fordern und deine Gefühle zeigen!
Ich kann heute zeitnah mitteilen, was mich verletzt oder wütend macht. Ich zeige meine Grenzen. Natürlich versuche ich das möglichst ruhig und ohne den anderen zu verletzen zu tun. Wenn die Wut zu gross ist, hilft es dir, zuerst ein paar mal tief ein- und auszuatmen, deine Wut für dich zu fühlen und sie anzunehmen. So gewinnst du etwas Abstand, wirst ruhiger und kannst besser argumentieren, was dich so geärgert oder verletzt hat.
Inzwischen kann ich auch (meistens) gut NEIN sagen. Ich bin es mir wert! Das zu lernen war ein Weg.
5 Tipps wie du Neinsagen kannst!
- Lass dich bei direkten Anfragen nicht überrumpeln. Beding dir eine Bedenkzeit aus und sag nur dann ja, wenn du von Herzen ja sagen kannst.
- Frage dich, welchen Preis du zahlst, wenn du ja sagst
- Frage dich, ob evt. ein Teil-NEIN möglich wäre?
- Mach eine Not-to-do-Liste und steh dazu!
- Lerne, auf ‚sanfte‘ Art nein zu sagen
Denke daran, ein Nein zum anderen bedeutet ein Ja zu dir.
Ist das nicht egoistisch?
Es kann sein, dass dein neues ‚Grenzen setzen‘ und zu deinen ‚negativen‘ Gefühlen stehen, dein Umfeld irritiert. Dein plötzliches NEIN kann Widerstand auslösen, weil die bequeme Komfortzone verlassen werden muss. Die wenigsten Menschen mögen Veränderungen. Aber auf die Dauer hat niemand etwas davon, wenn du dich aufopferst und es dir nicht gut geht. Das macht Schuldgefühle und diese machen unfrei. Schlussendlich sind deine Mitmenschen froh, wenn du zufrieden und für dein Glück selber verantwortlich bist. Und, du bist ein Vorbild steigst in deren Achtung!
Hol dir Unterstützung
Manchmal sitzen Muster aus der Kindheit tief. Ein Coaching hilft dir, diese aufzudecken, zu verstehen und zu wandeln. Ein erstes kostenloses Strategiegespräch gibt dir erste wertvolle Impulse für deine Veränderung. Ich freue mich auf dich!
Viele Grüsse und bis demnächst
Deine Verena Gehrig