Mein Selbstbild – wer bin ich wirklich?
Ich bin einzigartig, niemand auf dieser Welt hat meine Gene. Nur ich.
Die Frage, wer bin ich wirklich, ist eine richtige Herausforderung für mich, immer wieder, an verschiedenen Punkten meines Lebens. Wir und unser Leben verändern sich ständig. Wir machen neue Erfahrungen, erleben Glücksmomente und Verletzungen, Missverständnisse, Harmonie, Verständnislosigkeit und Eintracht. Dies wirkt sich prägend auf unsere Persönlichkeit aus.
Mir diese Frage zu stellen bringt mich in einen Dialog mit mir selber. Dieser regt Entwicklung an, lässt mich Glaubenssätze hinterfragen, lernt, mich und andere besser zu verstehen, Situationen und Ereignisse besser einzuschätzen.
Niemand kennt uns so gut wie wir uns selbst. Trotzdem fragen wir uns manchmal: Wer bin ich wirklich? Was mache ich hier eigentlich?
Mein Selbstbild
Genau so wichtig wie der Aufbau des Selbstvertrauens ist mein Selbstbild. Wenn ich nicht weiss, wer ich wirklich bin, woher soll ich dann wissen, welchen Weg ich einschlagen soll, ob meine Wünsche und Ziele wirklich meine eigenen sind? Ob ich mein Leben lebe oder das, was andere sich von mir wünschen.
Mein Selbstbild hat einen grossen Einfluss auf mein Verhalten.
Schau in den Spiegel
Ab wann können wir verstehen, wer wir sind? Dazu gibt es seit 40 Jahren ein schlichtes Experiment, den Spiegeltest. Einem Kind im zweiten Lebensjahr wird heimlich Farbe – meistens ein knallroter Punkt – auf die Stirn gepinselt.
Was passiert, wenn das Kind sich danach im Spiegel anschaut? Winkt es seinem Spiegelbild fröhlich zu, weil es denkt, das Gegenüber ist ein anderes Kind oder schaut es in den Spiegel, fasst sich an die Stirn und versucht, den Farbpunkt abzuwischen? Eine kleine Bewegung, aber ein riesiger Entwicklungsschritt. Er zeigt, was das Kind verstanden hat: Ich bin ich, ein eigenständiges Wesen, eine eigene Persönlichkeit.
Es ist faszinierend zu sehen, dass dieser Moment der Erkenntnis den meisten Kindern Spass zu machen scheint, sich zu begegnen, sich kennen zu lernen. Dies ist der Beginn eines langen Kennenlernens.
Was passiert, wenn du dich ein paar Minuten intensiv im Spiegel anschaust? Was siehst du, welche Gefühle löst dieser tiefe Kontakt in dir aus? Was denkst du über dich?
Mach dir dein Selbstbild bewusst
Setz dich an einen ruhigen Ort, an dem du nicht gestört wirst und beantworte folgende Fragen (ehrlich, keiner sieht es 😊):
- Welche Rolle erfülle ich?
Wie z.B. Vater, Mutter, Schwester, Geliebte, Angestellte, Rebell, Angepasste, Überforderte, Fröhliche, Fassade? Teamplayer oder Individualist?
Jede Rolle erfordert andere Fähigkeiten. - Welche Berufe / Fähigkeiten / Talente habe ich?
- Welche Eigenschaften habe ich? Was denke ich über mich?
z.B. Warmherzig, freundlich, launisch, eifersüchtig, dick, dünn? Kopf- oder Bauch gesteuert?
Du kannst mit verschiedenen Farben arbeiten. Blau = das macht mir Freude / gelb = dem möchte ich mehr Zeit widmen / rot = daran möchte ich arbeiten.
Verwende verschieden dicke Linien (=stark ausgeprägt)
Diese Übung hat Nachwirkung: Dir wird auch danach immer wieder etwas zu diesen Fragen einfallen. Sie setzt deinen inneren Dialog in Gang.
Denn, erst wenn wir wissen, wer wir sind, können wir uns zu der Person verändern, die wir gerne sein wollen.
Ist dein Selbstbild eher positiv oder negativ?
Kennst du die täglichen Selbstgespräche? Wer nicht! Diese ständig rotierenden Gedankenketten, die sich nur um eins drehen, sich zu bewerten. Meistens schneiden wir dabei nicht gut ab. So wie du über dich denkst, so sehen deine Gedanken aus.
Vielfach sind wir damit beschäftigt, uns abzuwerten, uns klein zu machen mit Sätzen wie: «Ich genüge nicht, das kann ich nicht, ich bin zu….»
Damit füttern wir ständig unser Unterbewusstsein mit neuen Prägungen. Unsere Handlungen tätigen wir zu 95% aus dem Unterbewusstsein. Auf diese Weise erschaffen wir das, was wir erleben, sozusagen als eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Ist das wirklich wahr?
Welche Glaubenssätze habe ich über mich? Sind die wirklich wahr? Wer hat sie mir mitgegeben? Welche Glaubenssätze, Schubladen hat mir die Gesellschaft mitgegeben? Über Geld, Frauen über 50 oder Männer, um nur wenige zu nennen.
Viele Glaubenssätze dienten der Konditionierung, sind teilweise seit Generationen in unseren Köpfen. Diese radikal zu hinterfragen, kann Ketten sprengen, innere Gefängnisse aufschliessen, befreien und tief sitzendes Schamgefühl wandeln.
Die gute Nachricht
Wenn wir unsere Handlungen aus dem Unterbewusstsein mit negativen Gedanken beeinflussen, dann muss es auch mit positiven gehen! Es ist also wesentlich, unser Unterbewusstsein mit neuen, positiven Meinungen über uns zu prägen.
Sobald mir etwas bewusst ist, kann ich es ändern.
Es ist gut zu wissen, dass wir auch jemand anderes werden können. Das führt zur spannenden Frage: Wer will ich denn sein? Dazu in einem späteren Blog mehr.
Möchtest du dich mit weiteren Fragen zur Selbsterkenntnisreise beschäftigen? Schreib mir eine Email und ich sende dir gerne kostenlos ein Arbeitsblatt zu.
Viele Grüsse und bis demnächst
Deine Verena Gehrig
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